Auf dem Weg zum Men’s Roller Derby World Cup 2026
Als dieses Jahr im Juni durch die MRDA (Men’s Roller Derby Association) öffentlich verkündet wurde, dass Anfang Mai 2026 der nächste Men’s Roller Derby World Cup im französischen Orléans stattfinden wird, kam etwas Schwung in die Planungen rund um ein deutsches Allgender-Team.
Mit den folgenden Personen hat sich zunächst eine kleine Gruppe gefunden, die kommissarisch die ersten Planungen angeschoben hat und dann durch die Sportkommission in ihren Positionen bestätigt wurden: Jam Pain (Roller Derby Erfurt) und Sheik Herbouti (Roller Derby Karlsruhe) als Coaches sowie Cunning Kitsune (Rolling Rebels Darmstadt) und Dennis (Roller Derby Erfurt/Cologne Roller Derby) als Management. Am Anfang haben Summer of 79 (Munich Rolling Rebels) und lukumotive (Stuttgart Roller Derby) das Team unterstützt. Beast von Sucker Punch Roller Derby Nürnberg ist außerdem als Officials-Koordinatorin dabei.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der World Cup zwar im Kontext der Men’s Roller Derby Association veranstaltet wird. Der RDD hat aber explizit ein Allgender-Team für diesen World Cup vorgesehen, was mit der Gender Policy der MRDA übereinstimmt.



Mit Unterstützung der jeweiligen Leagues vor Ort hat das Team dann alle Interessierten zu Try-outs (Auswahlveranstaltungen) nach Darmstadt Anfang September und nach Potsdam Mitte Oktober eingeladen. Mehr als 56 Skater*innen aus etwa 25 Leagues haben sich für die Try Outs angemeldet – also eine ganze Menge interessierter Leute.
Vor Ort haben die Skatenden dann zunächst verschiedene grundlegende Skating Skills in kleineren Gruppen vorgeführt, für einige wahrscheinlich eine Erinnerung an den beinahe in Vergessenheit geratenen Minimum Skills Test und auch eine ungewöhnliche, unbekannte Prüfungssituation – aber auch ein guter Einstieg um reinzukommen und die beobachtenden Personen nach und nach zu vergessen. Dies haben jedenfalls einige Teilnehmer*innen bei den Feedbackrunden rückgemeldet, von vielen nickenden Köpfen bestätigt.
Spätestens bei den spielnahen Parts und den Scrimmages war die anfängliche Nervosität dann verflogen.
Bei beiden Try-out-Wochenenden haben die Skater*innen nicht nur ihre Derby-Skills und strategischen Kenntnisse unter Beweis gestellt, sondern auch miteinander gelacht, sich gegenseitig bestärkt und Teamgeist gezeigt. Um einen Eindruck vom Wochenende aus verschiedenen Blickwinkeln zu bekommen, haben ein paar Personen ihre Erfahrung zusammengefasst:
“Wir haben an beiden Wochenenden Vielfalt, Talent, Freude und viel Engagement für unseren Sport erleben dürfen. Tief beeindruckt hat mich ebenfalls wie schnell ein Zusammenspiel da war und auch Kommunikation auf dem Track geklappt hat. Mich haben beide Wochenenden nochmal mehr motiviert, das Projekt nicht nur bis zur WM zu denken, sondern darüber hinaus. Allgender hat für mich sehr rosige Aussichten in Deutschland und ich finde es wunderbar, wenn wir zeigen können wie fair und gut ein Sport sein kann, in dem sich alle Geschlechter miteinander messen können. Ich freue mich jetzt auf den Weg zum Worldcup aber auch umso mehr auf das „Danach“ mit einer so wundervollen Community.” – Sheik Herbouti vom Coaching-Team

“Die Bewerbungen und die TryOuts haben gezeigt, dass es in Deutschland eine großes Interesse an allgender Roller Derby gibt. Ich war begeistert viele alte und noch viel mehr neue Gesichter zu sehen. Es war sehr schwer eine Auswahl an Spielenden zu treffen. Die größte Freude wird es für mich sein, nach der WM, zu sehen wohin sich allgender Roller Derby noch entwickeln kann.” – Jam vom Coaching-Team

“Ich konnte in Darmstadt erst am Sonntag zum Scrimmage-Teil dazustoßen. Was mir aber sofort aufgefallen ist, war die positive Stimmung, die alle Beteiligten ausgestrahlt haben. Die Officials wurden von vielen Skater*innen direkt begrüßt, und es wurde sich für die Unterstützung bedankt. Diese Wertschätzung hat sich auch beim Spielen selbst gezeigt. Auch in Potsdam hat sich dieses Grundgefühl erhalten, so dass ich eigentlich nur meinen Satz der Abschlussrunde wiederholen kann: Ich freu mich auf mehr!” – Beast vom Officials-Team

“ Die Coaches und die Management-Personen haben eine super Atmosphäre geschaffen, menschlich und sportlich. Sie haben sehr klar und transparent Erwartungen, Pläne und Standpunkte kommuniziert. Ich hatte das Gefühl, sie nehmen den Sport, das zukünftige Team und die individuellen Skater*innen ernst. Dennis und Kitsune haben drumherum für eine tolle Atmosphäre gesorgt.
So wie ich es mitbekommen habe, haben sich insgesamt alle gesehen gefühlt und ihr Bestes gegeben. Ich hoffe, dass auch alle mit dem Gefühl heim gefahren sind, dass das gesehen wurde. Ganz persönlich hat es unglaublich Spaß gemacht, ich hatte sehr coole Momente sowohl mit Leuten, die ich schon kannte als auch mit Leuten, mit denen ich das erste Mal auf dem Track stand. Insgesamt bin ich mit richtig Bock aus dem Wochenende gegangen, weil ich die Hoffnung habe, dass da ein unglaublich cooles Team entstehen kann, das richtig viel Potential hat.” – Cosmo von den Cologne GOATS

„Die Atmosphäre bei den Try-outs war sehr freundschaftlich, so richtiges Derby Family feeling eben. Obwohl man gemerkt hat, dass alle wollten, war kein Konkurrenzkampf zu spüren, sondern die Lust darauf, gemeinsam etwas zu schaffen. Da habe ich mich gleich wohlgefühlt und umso mehr gehofft, mit diesen Menschen für den Trainingskader ausgewählt zu werden.“ – Knacker von den Munich Rolling Rebels

“The tryout weekend was hard and emotional. Honestly, the most challenging derby I’ve ever played. Everyone was so amazingly talented — I was just honored to be seen as on their level. No matter the outcome this has been one of the most exciting and formative derby experiences I’ve ever had and I’m so happy to have taken part.” – Princess TroubleGum von Bembel Town Roller Derby, Frankfurt

“Ich muss sagen, dass ich ganz schön geflasht davon war, wie schnell sich die Spielenden zusammengefunden haben. Die anfängliche Aufregung machte irgendwann dem Spaß am Spiel Platz. Und irgendwann hatten in beiden Tryouts eine Gruppe angefangen, sich einen eigenen Cheer zu überlegen. Spätestens da waren dann alle Dämme gebrochen. Beeindruckend fand ich auch das durchweg hohe Niveau der Spielenden. Eineinhalb Tage haben die Leute einfach alles gegeben und gezeigt. Das war der Wahnsinn!” – Dennis vom Team G Allgender Management

“Das Auswahltraining in Potsdam war für mich auf allen Ebenen eine unglaubliche Bereicherung. Sportlich hatte ich die Möglichkeit mit extrem talentierten Roller Derby Spieler*innen den Track zu teilen. Menschlich war ich begeistert von dem gelebten Gemeinschaftsgefühl und dem Zusammenhalten, den alle auf und neben dem Track demonstriert haben. Es ging natürlich darum, das eigene Talent und Können zu beweisen, aber das nicht auf Kosten von Anderen.” – Bella Blocked von Rolling Thunder Augsburg

Ich kann mich dem nur anschließen – die Tryouts haben gezeigt, was Roller Derby im Kern so besonders macht: dieses Gefühl von „Du bist willkommen, genau so wie du bist“.
Von der ersten Minute an lag Aufregung in der Luft, doch schnell wurde daraus pure Freude am Spiel. Die Leute sind als Einzelskater:innen gekommen und als echtes Team gegangen – mit Energie, Herz und Zusammenhalt.Für mich blieb deshalb hängen: Diese Wochenenden war nicht nur Tryouts, sondern ein wichtiger Reminder, warum Roller Derby so liebenswert ist. – Kitsune vom Team G Allgender Management

Vielen Dank allen, die in irgendeiner Form an der Organisation und Durchführung der beiden Try Outs beteiligt waren!
Wie geht es nun weiter?
Sobald die Entscheidung zum Trainingskader gefallen ist, stehen für etwa 30 Skater*innen gemeinsame monatliche Trainings ab November und ein vorbereitendes internationales Turnier im Februar an. Am ersten Maiwochenende ist es dann soweit: In Orléans wird der World Cup mit knapp 30 Teams stattfinden. Bereits jetzt haben sich verschiedene Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit Logo, Merch, Öffentlichkeitsarbeit und vielen anderen Themen beschäftigen.
Falls du neugierig geworden bist und mehr über das Team G Allgender erfahren möchtest, kannst du dich gern an management.allgender@rollerderbygermany.de wenden!
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